Ostsee-Umrundung | gesamt 2.864 km
Viinistu (EST) – Liimala (EST) | Tag 39 | heute 106 km | ?
Mein Zelt habe ich vergangenen Abend extra weit von der Pfadfindergruppe aufgestellt. Was sie aber nicht daran hindert, um 4:50 Uhr zu dem Strandabschnitt zu kommen, an dem mein Zelt und andere stehen. Nun kann man einen Sonnenaufgang still genießen – oder eine lautstarke johlende Party bis 5:30 Uhr draus machen. Dann legen sie sich wieder schlafen. Alle anderen sind wach. Meine Nachbarin beginnt ihr Zelt abzubauen und um 6:15 beginne auch ich mit Frühstück. Ungewöhnlich früh für mich. Das Zelt packe ich noch halbfeucht ein. Wenn ich jetzt starte, dann kann es nachmittags trocknen.
Entlang der Halbinsel
Um 7:30 Uhr ist alles gepackt und ich trete in die Pedale. Der Weg entlang der Küste ist sehr schön, Halbinseln und Inseln lohnen sich immer wieder.
Es gibt lange nichts Sensationelles am Weg, dann passiere ich zwei schöne Schlösser, die in der Region wohl ein beliebtes Tourismusziel sind. Zumindest die Busse lassen darauf schließen.
Ich entschließe mich, einen erneuten Sprung zu einer Halbinsel zu umgehen, der mich weitere 20 Kilometer kosten würde. Mein Ziel für morgen bleibt Narva, und es ist sonst unerreichbar. Mehr als 100 Kilometer sollen es nicht sein.
Kilometerlang fahre ich entlang ruhiger Straßen durch den herrlichen Nationalpark. Kaum ein Auto kommt vorbei. Das ändert sich schlagartig, als ich zurück zu Küste komme, ab Kunda, einer Stadt mit viel Industrie und Zellstofffabrik, wird die Straße stark befahren ohne Radweg.
Ab ins Wasser!
Nach 106 km erreiche ich um 16:45 Uhr mein Ziel, einen Campingplatz, der verheißungsvoll aussieht. Wobei ich da in den baltischen Staaten vorsichtig bin. Aber der hier ist top!
Tipp: Camping Mereoja. Die Sanitäranlagen sind neu, es gibt eine Küche, tolle Duschen, und vom Zeltplatz hinunter zum Meer sind es 50 Meter. Und was für ein Traumstrand. Ich bin so froh, früh dran zu sein und stürze mich in die 18-19 Grad Celsius warme Ostsee. Herrlich!
Der Kocher bleibt eingepackt. Stattdessen habe ich ein Restaurant auf der Karte gefunden, 900 Meter den Strand hinab. Und direkt der nächste Glücksgriff – und…
Tipp: Das Tulivee Restaurant serviert geschmacklich und optisch top Essen. Und das zu für diese Qualität moderaten Preisen! Die Bilder sprechen für sich. Der Service ist professionell.
Begegnungen heute? Wenige, nichts, worüber ich berichten könnte. Vielleicht die sehr freundliche und hilfsbereite junge Verkäuferin im Supermarkt.
Ich bin froh, den Blog von gestern fertig zu haben, denn an der Spitze der Halbinsel war gestern kein Datenempfang. Jetzt noch diesen Blog fertigstellen, und dann morgen wieder früh raus. Man hat doch viel mehr davon…
2 Kommentare
hallo bernd,
ich lese soooo gern deine blogs…tolle texte und fotos. mein mann und ich haben ja viele lange reisen gemacht ( auch wandern mit rucksack von ort zu ort in frankreich : als wir noch jung waren.) ….daran erinnere ich mich,wenn ich deine berichte lese.
mangels telefon und internet war man dann meist wirklich „WEG“.Das war super. gerade im aussereuropäischen raum war nur postlagernd mal ein gruß aus deutschland abzuholen.oder in griechenland stundenlang in der post sitzend auf eine telefonverbindung nach deutschland warten…..was für eine andere welt heute .
gute fahrt !
charlott
Liebe Charlott,
immer gerne, schön, dass es Dir gefällt. Ja, das Internet ist toll, aber manchmal ist dauer-erreichbar auch nervig. So haben die Kommentar Antworten diesmal etwas gebraucht, ich habe – Du wirst lachen – zwischen Radeln und Bloggen keine Zeit gefunden!
Morgen ist ein Regentag, vielleicht Pause. Mal sehen, dann habe ich mal extra Zeit für mich!
Ganz herzliche Grüße
Bernd