Die nackten Tourzahlen und ein erstes Résumé
Dauer Ostsee Umrundung | 105 Tage
Strecke | 8.268 Kilometer
Länder | 10
Deutschland | Polen | Oblast Kaliningrad (RUS) | Litauen | Lettland | Estland | Russland | Finnland | Schweden | Dänemark
Reine Fahrtage | 84
Strecke | 8.200 km
Ø km | 97,6
Ø km/h | 17,6 (max 21,1 am 03. Sept; min 12,8 am 25.08.)
max km/h | 56,2
Höhenmeter positiv (gesamt) | 23.057 (46.034)
Trackpunkte | 4.122 (alle 5 Minuten)
Spendengelder für Sri-Lanka-Hilfe Aachen | 5.147,30 €
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Mehr InformationenEin kurzes Résumé
Zehn Tage bin ich nun zurück von unserer Ostsee Umrundung! Seitdem habe ich mit erster Priorität jede Minute genutzt, wieder bei meiner Familie zu sein. Und unseren kleinen Enkelsohn Milan näher kennenzulernen. Dinge, die mir seit 4 Monaten nicht möglich waren.
Und natürlich gab es auch nach der Tour viel zu tun: Taschen ausräumen, Fahrrad und Material reinigen und warten.
Und so das ein oder andere erledigen, was nach vier Monaten Abwesenheit zu Hause liegen geblieben ist. Nicht, dass die Daheimgebliebenen nicht fleißig waren, aber es gibt so manche speziellen Dinge, die sollten sie ruhig liegen lassen. Dafür fand ich dann eine To-Do-Liste vor. Gar nicht so schlecht, denn mein Tagesablauf war in den letzten 4 Monaten komplett durch Radfahren definiert: Packen, Vorräte aufstocken, Radfahren, Entpacken, Zelt aufbauen, Kochen, Blog schreiben. Ein Programm, das mich voll und ganz forderte, meistens bis halb eins nachts.
Nun plötzlich keine 100 Kilometer Radfahren am Tag und kein Blog mehr! Tatsächlich bin ich in der ersten Woche gerade einmal zwei Kilometer gefahren. Da ist eine To-Do-Liste ein ganz gutes Gerüst, um nicht in ein schwarzes Loch des Nichts zu fallen. Wie es in mir gedanklich vorgegangen ist, ist einen separaten Blogeintrag wert…
Der aufmerksame Leser wird bei den finalen Zahlen anmerken, dass es 93 Kilometer mehr geworden sind und aus 104 Tagen 105 Tage Ostsee Umrundung wurden. Stimmt, ich konnte es nicht lassen nachzurechnen und habe in meinen täglichen Einträgen kleine Unstimmigkeiten gefunden, die ich nur in der Summe korrigiert habe.
Was wird mir fehlen – und was nicht
NICHT fehlen wird mir
- Jeden Morgen abzubauen, meine Sachen zu packen, und das Fahrrad zu rüsten.
- Das Kochen auf einem Campingkocher hat durchaus seinen Reiz, aber die Annehmlichkeiten einer Küche, insbesondere was Reinigungsmöglichkeiten angeht, ist auch nicht zu verachten. Ganz besonders, was den Knopfdruck für einen leckeren Cappucino angeht!
- Bei Regen und Kälte steile Berge hochzustrampeln und Speichenbrüche dabei zu haben!
- Die Suche nach Unterkunftsmöglichkeiten, seitdem es feucht und kalt war.
Fehlen wird mir
Einiges, was mir nicht fehlen wird!
- Jeden Morgen abzubauen, meine Sachen zu packen, und das Fahrrad zu rüsten. Denn es bedeutete schließlich auch immer den Aufbruch in einen neuen spannenden Tag, zu wundervoller Natur und neuen Begegnungen!
- Das Kochen auf dem Campingkocher, denn es war minimalistisch und macht bewusst, wie einfach wir es mit all den Mitteln zu Hause haben, aber wie wenig eigentlich nur notwendig ist.
- Für den guten Zweck unterwegs zu sein.
- Die bewegenden menschlichen Begegnungen mit freidenkenden Menschen – wobei auch die mit engstirnigen Menschen in gewisser Weise bewegend waren.
- Meinen Blog auf Basis der Tour zu schreiben – nun ja, gerade schreibe ich ja wieder!
Fundbüro
So manche Dinge gehen verloren auf einer Tour. Manche werden auch gefunden.
- Verloren: Unser Maskottchen Freddy, ein Socken, eine Tube Hirschtalg, mehrere Schrauben an Tristans Rad. Nach 2.000 Kilometern in Riga meinen tollen Radpartner Tristan.
- Gefunden: Ein Klickpedaleinsatz, mehrere Schrauben, wundervolle Menschen und Freunde, jede Menge Radreiseglück, und ein ganzes Stück mich selbst. Geduld und Zuversicht auch in aussichtslosen Situationen.
Defekte
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meinem Norwid auf der Ostsee Umrundung, es gab keine kapitalen Defekte. Aber auch mit der anderen Outdoor Ausstattung von A wie Anzünder bis Z wie Zelt bin ich zufrieden. Zu den bald 10.000 Kilometern Langzeiterfahrungen mit einigen Spezialkomponenten werde ich noch separat schreiben. Dem 30 kg schweren Gepäck geschuldet, gab es ab der Hälfte der Tour ein paar Defekte.
- 4 x gebrochene Speichen am Hinterrad (ich habe gelernt Speichen zu ersetzen und neu zu zentrieren!)
- Reifen hinten nach 6.972 km, da sich die Seitenwand langsam stretchte und der Reifen dadurch unrund lief. Nicht immer ist eine Felge für eine Unwucht verantwortlich! Das Profil wäre noch fahrbar gewesen, war aber deutlich verschlissener als am Vorderreifen. Eigentlich wollte ich den Ostsee-Umrundungs-Reifen mit nach Hause bringen, so blieb er in Schweden.
- Reifen vorne nach 7.516 km, in Dänemark knapp 2 cm Schnitt im Mantel durch Scherbe. Ok, da konnte das Gepäck nichts für!
- Exped Luftmatratze verlor über Nacht Luft. Das Loch war so klein, dass auch mein Lochschnüffler nichts fand. Erst unter Wasser wurde ein Miniloch sichtbar. Textilkleber hat es wieder abgedichtet.
- Die große Ortlieb Tasche war ein echter Lastenesel. Sie wurde durch die zusätzlichen Spanngummis und den Druck des Gewichts von unten aufgescheuert, was sich aber mit Textilklebeband wieder fixen ließ. Keine der Ortlieb Taschen wurde undicht.
- Trinkflasche gebrochen. Ursache: Schwerkraft und Missgeschick.
- 2x Spanngurt kaputt. Der erste hat sich im Hinterrad verheddert, es half nur ein beherzter Schnitt. Der zweite war kurz vor dem Reißen – unter Spannung gefährlich, also besser entsorgen.