Kulturgeschichten zwischen Potsdam und Köpenick
Aus der Kulturstadt Potsdam führt uns dieser Abschnitt #querdurchdeutschland auf dem Europaradweg R1 über die pulsierende Metropole Berlin mit all ihren Sehenswürdigkeiten und Welterbestätten bis nach Köpenick. Mehr zu dieser eindrucksvollen Route liest du in der R1 Kulturgeschichte „Welt-Metropole & lebendige Landkultur“.
Transparenzhinweis | Werbung: Kennst du schon, ändert weder meine Meinung noch beeinflusst es meine wundervollen Erlebnisse auf dem Europaradweg R1. Herzlichen Dank für die Einladung an den Münsterland e.V., den WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg e.V., sowie den Lokale Aktionsgruppe (LAG) Fläming-Havel e.V. (Brandenburg), die die Radreise im Rahmen des vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderten Projektes D3-R1-Attraktiv ermöglicht und mit tatkräftiger Unterstützung zahlreicher regionaler und lokaler Partner an der Strecke die Kosten für Organisation, Unterkünfte und Reise übernommen haben!
Europaradweg R1 | Tag 17-18 | Von Potsdam nach Köpenick
KURZ & KNAPP
Potsdam – Berlin
Potsdam – Berlin
- Grunewaldturm | Café Kaisergarten
Berlin – Köpenick
- Köpenick | Café im Bett & Buch
- Berlin | Restaurants Hackesche Höfe
- Köpenick | Köpenick Restaurants
- Berlin | Hotel monbijou (Stellplatzgebühren für Fahrräder)
- Berlin | Berliner Hotels
- Köpenick | Bett & Buch
Weitere Unterkünfte findest du über die Touristeninformationen oder die einschlägigen Portale. Der Vorteil der Touristeninformationen: Sie empfehlen dir fahrradfreundliche Unterkünfte!
Streckenprofil
Etappe 15 (Tag 17) führt uns über übersichtliche 41 km nach Berlin. Die Pflasterabschnitte der letzten Tage reduzieren sich spürbar, meist bietet die Etappe Radwege und typisch städtisch Asphalt. Diese sind allerdings ab Grunewald bis etwa 10 km vor Berlin City kaum fahrbar, die Qualität ist extrem schlecht. In Berlin ist die Qualität und Verkehrsführung dann wieder sehr gut. Überraschend, wenngleich nicht schwierig, waren für mich die 260 HM, die sich vor allem im Duppeler Forst und im Grunewald bemerkbar machen.
Etappe 16 (Tag18) ist mit 18 km nicht nur sehr entspannt, sondern führt ebenfalls städtisch meist über Asphalt aus Berlin heraus. 3 km Pflasterstrecke durch den Treptower Park ergänzen die Fahrradwege und Nebenstraßen der Etappe.
GPX-STRECKEN Collection
Alle GPX-Strecken der gefahrenen Tour findest du in meiner
Komoot Collection „Deutschland queren auf dem D3 | R1“
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Mehr InformationenEtappe 15 (Tag 17) | Weltberühmte Bauten
Potsdam – Berlin | Heute 41 km | Etappen 927/1060 km – 260 m bergauf, 260 m bergab
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Mehr InformationenPreußisches Versaille
Sanssouci in 1,5 Stunden, ist das möglich? Mein Guide Kevin Kennedy hält das Timing auf die Minute ein und führt mich zu den schönsten Stellen des weitläufigen Parks Sanssouci, für eine Innenbesichtigung reicht die Zeit nicht. Das „preußisches Versailles“ genannte 1745 bis 1747 im Stil des Friderizianischen Rokokos erbaute Ensemble fordert mit Sicherheit vier Stunden. Besser noch verbringst du direkt einen Tag in Potsdam, zu sehen gibt’s wahrlich genug!
Ein bisschen Holland
Denn Potsdam bietet nicht nur Sanssouci als Welterbe. Nachdem ich Gepäck und Rad im Hotel geholt habe, mache ich einen Abstecher für einen Kaffee ins Holländische Viertel, einer touristischen Sehenswürdigkeit mit kleinen Cafés, erbaut 1732-42 vom niederländischen Baumeister Jan Bouman.
Ein bisschen Russland
Von dort geht’s zum Welterbe der Russischen Kolonie Alexandrowka, einem weltweit einzigartigen russischen Kunstdorf. 13 Holzhäuser wurden hier im Jahr 1826 im russischen Stil auf Wunsch des preußischen Königs, Friedrich Wilhelm III, mit großzügigen Gärten erbaut. Sie befinden sich heute alle in Privatbesitz, nur eines befindet sich noch in der vom König bestimmten männlichen Erblinie der russischen Sänger, die die Kolonie besiedelten. Die Sänger waren ursprünglich Kriegsgefangene, nach Annäherung Preußens und Russlands schenkte Zar Alexander I. sie jedoch dem königlichen Hof.
Welterbe ohne Ende
Ein Abstecher führt mich zum dritten Welterbe, dem Pfingstberg mit dem Belvedere. Im Stil einer italienischen Renaissance-Villa erbaut, siehst du hier einen der schönsten Prachtbauten des 19.Jahrhunderts, von dem du einen herrlichen Ausblick über Potsdam genießt.
Potsdam bietet mit dem Schloss und Park Sacrow mit der Heilandskirche, sowie dem Kaiserbahnhof am Wildpark noch weitere Welterbe Kulturstätten, doch für mich heißt es für heute weiterziehen, denn es ist 12 Uhr und mein Tagesziel Berlin liegt noch einige Kilometer und Highlights entfernt.
Auf den Spuren der Agenten
Dafür überquere ich nach 7 km die Glienicker Brücke. Auf der legendären Brücke fand der Austausch von Spionen zwischen dem Osten und dem Westen statt, hier verlief im Kalten Krieg die Teilung Deutschlands und Europas. Es ist schon verrückt, wenige Jahrzehnte nach dem Mauerfall einfach darüber zu radeln, auf dem R1 wird dir die frühere Teilung nochmal besonders bewusst. Von der Brücke aus schaust du hinüber zum Park und Schloss Babelsberg, ebenfalls Welterbe zusammen mit Sanssouci und dem Neuen Garten.
Berlins grüne Lunge
Für mich geht es jetzt weiter durch den Grunewald, und er ist größer und hügeliger als ich dachte. Irritiert merke ich, dass ich der einzige Radfahrer auf den durchgängigen Radwegen bin, bis auch ich eingestehen muss, dass die Radwege dermaßen wurzeldurchzogen sind, dass ein Wechsel auf die Straße unausweichlich ist. Man stelle sich vor, die Bodenwellen auf der Straße wären doppelt so hoch wie die Autoreifen! Aber niemand regt sich auf, die Autofahrer sind es wohl gewohnt.
Linkerhand taucht ein hoher Turm auf, den ich nicht auf der Agenda hatte – also wird der Grunewaldturm kurzerhand erklommen, der Aufstieg über die rund 200 Stufen wird mit grandioser Aussicht über Grunewald und Havel bis Berlin Mitte belohnt. Im Café neben dem Turm lege ich ein Päuschen ein und überlege, wie schwierig es sein wird nach Berlin hinein zu radeln. Großstädte sind immer eine Herausforderung, als Negativ-Beispiel habe ich St. Petersburg zu bieten, auf der Positiv-Seite Kopenhagen.
Bewerten werte ich es erst morgen, wenn ich Berlin hinter mir liegen habe.
Berlins Mega-Sehenswürdigkeiten
Jetzt aber geht es bergab nach Berlin, es wird immer urbaner und schließlich bin ich auf der Straße des 17. Juni, vor mir die Siegessäule. Spontan lege ich einen Schlenker zum Bundeskanzleramt und zum Reichstagsgebäude ein, und dort erwischt mich das Gänsehaut-Gefühl, dass du bei einem Meilenstein bekommst (O-Ton in Insta Highlights!).
Erwartet hatte ich es beim Brandenburger Tor, das ich kurz darauf vorsichtig durch die Menschenmenge durchfahre. Endlich kann ich mir anschließend auch nachdenklich das Holocaust Mahnmal ansehen, bevor ich die Berliner Highlights mit der Museumsinsel abschließe. Wie schön, dass das Wetter heute so mitspielt!
Ich checke im Hotel monbijou ein, ein super Hotel mit einer Lounge in der 5. Etage mit Blick zur Museumsinsel. Für schnelles Wifi musst du dich allerdings mit allen Adressdaten registrieren, das Frühstück kostet 23,50 € und für mehr als ein Fahrrad musst du für die Tiefgarage die Auto- Stellplatzgebühr von 25 € bezahlen, vielleicht der Berliner Platznot geschuldet.
Abends lasse ich mich beim Abendessen etwas über den Hackeschen Markt nahe dem Alexanderplatz treiben, ehe ich die Insta Stories für den Tag schneide.
Tour auf Video: Zu allen Stationen gibt es in den Instagram Story-Highlights tolle Videos, oft mit O-Tönen! Klick dich durch und folge uns auf Insta!
Etappe 16 (Tag 18) | Auf zum Hauptmann
Berlin – Köpenick | Heute 18 km | Etappen 945/1060 km – 40 m bergauf, 50 m bergab
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Mehr InformationenZunächst war Tag 18 als Ruhetag in Berlin geplant, doch warum nicht einen sehr entspannten Radeltag einlegen und den Ruhetag etwas beschaulicher verbringen? Also geht die Tour an Tag 18 kleine 18 km bis Köpenick!
Perfekte Berliner R1 Fahrrad-Verkehrsführung
Ach ja, die Berliner Radweg-Bewertung: Der R1 hat mich ganz exzellent durch Berlin geführt, immer separiert vom Autoverkehr, an den tollsten Sehenswürdigkeiten entlang. Dabei sind die Radwege innerhalb eines Radius von 10 km ums Zentrum ganz hervorragender Qualität, dafür von 10-20 km Radius das exakte Gegenteil!
Längste Open-Air-Galerie
Zunächst verlasse ich Berlin und fahre dabei entlang der Spree an der East Side Gallery entlang, einem 1,3 km langen historisch erhaltenen Teil der Berliner Mauer, das von Künstlern aus 21 Ländern bemalt wurde, u.a. mit dem berühmten Bruderkuss von Honecker und Breschnew. Es ist damit die längste Open-Air-Galerie der Welt. Wie schön, dass der R1 länderverbindend hier entlangführt!
Brandenburg en miniature
Bald darauf wird es durch den Treptower Park bereits grüner, nur wenig weiter schließt sich der noch grünere Plänterwald an, und schließlich setze ich mit einer Fähre über die Spree ans andere Ufer über, um etwa bei km 12 den Modellpark Berlin-Brandenburg zu besuchen. Hier siehst du die Highlights Brandenburgs als Modelle im Maßstab 1:25. Zwar gibt es für Radfahrer keine Möglichkeit Radtaschen unterzubringen, doch das Gelände ist so klein, dass man es mitnehmen und an einer Bank in Sichtweite abstellen kann. Ich muss lachen, als ich Burg Rabenstein en miniature besser erkunden kann als an Tourtag 15 vor Ort!
Vorbei am allerersten öffentlichen Trinkbrunnen direkt am R1 (es dürfte ruhig mehr geben, zumindest ist mir neben der Quelle im Harz keiner aufgefallen), rolle ich auf Köpenick zu.
Der Hauptmann und der Schlosspark
Dort statte ich zunächst dem Rathaus mit dem berühmten Hauptmann von Köpenick vorm Portal einen Besuch ab, bevor ich Köpenicks Barockschloss und Park bewundere, idyllisch auf einer Insel in der Dahme gelegen, die unweit in die Spree mündet und dann gemeinsam in den Müggelsee fließt – den ich morgen erkunden darf!
Es gibt in Köpenick übrigens eine sehr engagierte Tourist-Info am Schlossplatz, lasst euch dort ruhig mal inspirieren!
Tipp: Für heute geht’s zu meiner Unterkunft Bett & Buch. Das Beste: Es gibt im Haus auch das Café Baguette & Buch. Ich bin früh genug, um die tollen hausgemachten Kuchen mit einem Cappuccino zu genießen, bevor ich mein Autorenzimmer beziehe, denn alle Zimmer tragen Autorennamen. Ein idyllischer Innenhof und eine sichere Rad-Abstellmöglichkeit runden meinen Wohlfühlmoment ab.
Tour auf Video: Zu allen Stationen gibt es in den Instagram Story-Highlights tolle Videos, oft mit O-Tönen! Klick dich durch und folge uns auf Insta!
Weiter geht’s von Köpenick nach Küstrin an Tag 19-20 auf dem Europaradweg R1. Live in wenigen Tagen – stay tuned!