Kulturgeschichten zwischen Münster und Schloß Holte-Stukenbrock
Belebte Städte und malerische Altstadtkerne über weitgehend flache Landschaften bieten die Kulturgeschichten auf dem Europaradweg R1 zwischen Münster und Schloß Holte-Stukenbrock. Der Baumberger Sandstein begleitet dich durch die Regionen. Noch mehr Inspiration findest du in der R1 Kulturgeschichte „Historische Städte erleben“.
Transparenzhinweis | Werbung: Kennst du schon, ändert weder meine Meinung noch beeinflusst es meine wundervollen Erlebnisse auf dem Europaradweg R1. Herzlichen Dank für die Einladung an den Münsterland e.V., den WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg e.V., sowie den Lokale Aktionsgruppe (LAG) Fläming-Havel e.V. (Brandenburg), die die Radreise im Rahmen des vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderten Projektes D3-R1-Attraktiv ermöglicht und mit tatkräftiger Unterstützung zahlreicher regionaler und lokaler Partner an der Strecke die Kosten für Organisation, Unterkünfte und Reise übernommen haben!
Auf einen Blick Europaradweg R1 | Tag 3-4
KURZ & KNAPP
Münster – Marienfeld
Marienfeld – Schloß Holte-Stukenbrock
Münster – Marienfeld
- Hofcafé Austermann bei Warendorf
Marienfeld – Schloß Holte-Stukenbrock
- Café Wunderland in Gütersloh
Abendessen
- Marienfeld | Restaurant Klosterstübchen
- Schloß Holte-Stukenbrock | Gasthof zur Post
- Marienfeld | Hotel & Gästehof Meyer-Westmeyer
- Schloß Holte-Stukenbrock | Pension Ottenheide
Weitere Unterkünfte findest du über die Touristeninformationen oder die einschlägigen Portale. Der Vorteil der Touristeninformationen: Sie empfehlen dir fahrradfreundliche Unterkünfte!
Streckenprofil
Tag 3 und 4 verlaufen weitgehend flach ohne nennenswerte Steigungen. Die Oberfläche ist überwiegend befestigt. Auch hier führt der R1 auf diesem Teilstück über qualitativ sehr gute Radwege, ergänzt durch naturnahe Wirtschafts- und Waldwege, sowie autoarme kleine Straßen. Im Holter Wald sind die Waldwege nach Regen naturgemäß aufgeweicht und „pfützig“. Die R1 Route ist in allen Segmenten sehr gut beschildert.
GPX-STRECKEN Collection
Alle GPX-Strecken der gefahrenen Tour findest du in meiner
Komoot Collection „Deutschland queren auf dem D3 | R1“
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Mehr InformationenTag 3 | Mitten im Münsterland
Münster-Telgte-Warendorf-Marienfeld | Heute 63 km | Etappen 183/1060 km – 130 m bergauf, 120 m bergab
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Mehr InformationenMünsters quirlige Altstadt
Von meiner kleinen Unterkunft im Herzen Münsters radle ich zunächst zum Prinzipalmarkt und bestaune das historische Rathaus nebst Münsters St. Paulus Dom. Man kann sich vom Prinzipalmarkt kaum losreißen, es ist eine wirklich hübsche Stelle, perfekt für Film- und Fotosessions. Und damit ein Zeitfresser erster Kajüte :D.
Heute ist Samstag und damit Markttag, so dass es in der Stadt quirlig voll ist. Erstaunlich, wie die vielen Radfahrer und Fußgänger kreuz und quer durch Münster wuseln und sich dabei gegenseitig mal nicht anmeckern – sehr wohltuend! Meine Route aus Münster heraus führt mich am barocken Adelspalais Erbdrostenhof vorbei, zu dem es auch eine schöne Hörreise in der Schlösser-App gibt. Er wurde Mitte des 18. Jahhunderts für den münsterschen Erbdrosten Adolf Heidenreich Freiherr Droste zu Vischering gebaut.
Wallfahrtstadt Telgte
Ab geht’s für 15 km über eine offene Feldlandschaft in die Altstadt von Telgte. Begleitet von Stadtführerin Dr. Simone Müller darf ich die hübsche kleine Stadt an der Ems besichtigen, bekannt unter anderem als Wallfahrtsort mit dem Gnadenbild der Schmerzhaften Mutter von Telgte in der Wallfahrtskapelle. So besichtige ich auch das beeindruckende riesige Telgter Hungertuch von 1623, die Räumlichkeiten sind eigentlich wegen Hochwasserschäden aktuell noch nicht wieder zugänglich. Der kleine Marktplatz und die gemütlichen Gassen hinunter zur Ems laden zum Bummeln und Verweilen in der rund 1200-jährigen Wallfahrtsstadt ein.
Warendorf – Stadt der Pferde
Bei km 30,3 lege ich kurz vor Warendorf eine Pause im Hofcafé Austermann ein, direkt an der D-Route 3 gelegen kommt es wie gerufen. Ich treffe mich dort mit Gästeführer Peter, der mich anschließend in strömendem Regen mit seinem Bike auf den historischen Marktplatz von Warendorf begleitet. Kaum dort angekommen, erhellt strahlender Sonnenschein die hübsch orchestrierten Gebäude. Aprilwetter pur! Hier lässt es sich im Sommer sicherlich mit einem kühlen Getränk aushalten.
In Warendorf gibt es übrigens auch das bei Pferdefreunden weltweit bekannte Nordrhein-Westfälische Landesgestüt, mit dem 1826 Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. die Pferde nach Warendorf brachte. Das muss ich leider auslassen – Warendorf, ich muss wohl wiederkommen!
Kloster Marienfeld
Stattdessen radle ich nun im strömenden Regen weiter zum 1185 gegründeten Kloster Marienfeld. Gästeführerin Agnes Carstens führt mich durch die weitläufige Anlage, für die du wirklich Zeit mitbringen solltest. Einmal durch das mächtige Haupttor eingetreten, kannst du dir die längst vergangenen Zeiten der ehemaligen Zisterzienserabtei vorstellen. Ein Blick in die 1222 geweihte Abteikirche ist ein absolutes MUSS! Dies ist nicht nur die älteste erhaltene Zisterzienserklosterkirche Westfalens, sie besitzt auch den ältesten erhaltenen Zisterzienserchorstuhl Deutschlands.
Agnes erklärt anschaulich, dass die Schüler hier mit einem Trick der Strafe entgingen, wenn sie vom langen Stehen am Chorstuhl einzuschlafen drohten, was durch ein lautet Herunterfallen des an ihnen lehnenden Klappsitzes auffiel: Sie hielten die Klappe mit einer Hand, so dass sie beim Entgleiten lautlos nur bis in die Kniekehlen fiel. Die Redewendung „Halt doch mal die Klappe!“ entstand daraus. Die Anlage ist einen Tagesbesuch wert!
Direkt neben der weitläufigen Anlage findest du neben dem Hotel Klosterpforte, das immer wieder auch internationale Sportmannschaften beherbergt, das gehobene Restaurant Klosterstübchen. Dort kannst du in gemütlich stilvollem Ambiente mit Blick auf den Klosterhof den Abend ausklingen lassen.
Übernachten im Gutshof
Als Übernachtungsmöglichkeit für Radreisende ist der nahe historische Gästehof Meier-Westmeyer top, ein Hof in der 16. Generation! Alleine im Frühstücksraum könntest du Stunden verbringen!
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Tag 4 | Fachwerkidyll
Marienfeld – Schloß Holte-Stukenbrock | Heute 64 km | Etappen 247/1060 km – 100 m bergauf, 60 m bergab
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Mehr InformationenEntlang der Dalke nach Gütersloh
Heute früh habe ich bereits um 10 Uhr eine Verabredung in Gütersloh, also spute ich mich auf den ersten 10 km. Ein hübscher sehr natürlicher Bach, die Dalke macht die Strecke kurz vor Gütersloh zu einem echten Genuss. Die Stadt hat einen schönen kleinen Altstadtkern, nicht weit davon führt mich Barbara Weidler liebevoll durch „ihr“ Stadtmuseum. Von Entstehungsgeschichte über Handwerk und Persönlichkeiten der Stadt wird alles geboten, auch anschauliche Mitmach-Aktionen für Kids. Besonders beeindruckend fand ich zweifelsohne die eiserne Lunge und die 10-Finger-Rechenmaschine!
Nach all den Infos steht meine Welt Kopf. Denn wir legen eine Cappuccino-Pause im Café Wunderland ein. Bei einer perfekt crunchigen Herzwaffel staune ich über Tisch und Stühle, die verkehrt herum an der Decke hängen, während wir einem versonnen malenden Künstler am Tisch über die Schulter schauen dürfen.
Weiter geht’s und Barbara begleitet mich mit dem Rad zum frei zugänglichen Botanischen Garten, wo zu dieser Jahreszeit die Frühblüher erwacht sind. Auch hier lädt ein schönes Café zum Verweilen ein, doch ein paar Kilometer müssen noch unter die Felgen.
Das hübsche Rheda-Wiedenbrück, da bin ich platt
Für mich ist es also Zeit für die Weiterreise nach Rheda. Nach 28 km erreiche ich die hübsche Altstadt und lasse mich zu einer Fotosession in einer kopfsteingepflasterten Gasse gesäumt von Fachwerkhäusern verleiten. Eine solch schöne Fachwerkgasse kenne ich bislang nur aus Goslar.
Auch am nahen Wasserschloss Rheda staune ich über Schloss und vorgelagerte Mühle. Meine Bikebrille fällt unter einem Baum auf den Boden, während ich filme. Ach, ich werde schon dran denken, erst zu Ende filmen. 10 Minuten später merke ich beim Dreh an der 100 m entfernten Mühle, dass ich mein Kurzzeitgedächtnis grob überschätzt habe. Schnell zurück zum Baum – sie ist weg. Ah, da, die Besuchergruppe kam gerade aufs Gelände, als ich fuhr. Und in der Tat, sie haben sie gefunden und auf ein Schild gehängt. Dankbar fahre ich weiter als ich ein „pfffffffffft“ vernehme. Uhhhh, das war ein schneller Luftverlust, als ich einen hohen Absatz hinunterfahre. Unter reger Zuschauerbeteiligung flicke ich den Reifen, und auch meine Sonnenbrillen Finder lachen, als sie mich wiedersehen.
Von Fachwerkhäusern und mäandrierenden Auen
Als neuen Rekord von Bike abrüsten bis geflickt schaffe ich 14 Minuten! Über die Flora Westfalica, Gelände der ehemaligen Landesgartenschau, erreiche ich die ebenso hübsche Altstadt von Wiedenbrück und passiere bald darauf bei km 43 Rietberg mit beeindruckendem Rathaus und lebensechten Figuren der Künstlerin Christel Lechner, die uns ab hier noch häufiger bis zum Harz begegnen sollen. Kurz vor Verl genieße ich das Zirkeln mit meinem Randonneur entlang der Ölbachaue, einem sehr natürlichen kleinen Flüsschen und erreiche die historischen Fachwerkhäuser des Städtchens, das wie viele Städte der Region mit etwa 25000 Einwohnern eine, wie ich finde, schöne Größe hat. Nicht zu groß, nicht zu klein.
Bildhübsches Jagdschloss Holte
Von hier ist es nicht mehr weit, auf Waldwegen durchquere ich den dichten Holter Wald und erblicke bei km 63 durch die Bäume das über 400 Jahre alte Jagdschloss Holte, das sich im Privatbesitz befindet, von außen aber sehr fotogen festzuhalten ist.
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Über Nacht bleibe ich in der 5 km nördlich vom R1 gelegenen Pension Ottenheide, in der Fahrradliebe großgeschrieben wird. Jedes Zimmer absolut individuell abgestimmt, ist an der Inhaberin eine wahre Innendesignerin verloren gegangen. Das Frühstück lässt keine Wünsche offen, mein Fahrrad steht sicher geparkt im Radschuppen.
Zum Abendessen geht’s in den fußläufig erreichbaren Gasthof zur Post, das Essen dort ist reichhaltig und lecker, perfekt für hungrige Radler also! Imke Heidotting vom Stadtmarketing erzählt mir dabei, was Schloß Holte-Stukenbrock alles zu bieten hat, neben dem Jagdschloss findest du hier auch die Emsquellen und das Safariland Stukenbrock!
Weiter geht’s von Schloß Holte-Stukenbrock nach Holzminden an Tag 5-6 auf dem Europaradweg R1!
Bist du schon auf dem deutschen Teil des R1 unterwegs gewesen, was hat dir am besten gefallen? Ab damit in die Kommentare!