Warm, kalt, nass, trocken – gerüstet für alle Wetterlagen
In diesem Artikel erfährst du, welche Radreise Bekleidung du als Base Layer trägst, auf was du bei Jacken achten solltest, welcher Regenschutz dir hilft, und welche Schuhe du auf einer Radreise tragen kannst.
Gute Radreise Bekleidung richtig auswählen- das ist gar nicht so einfach, besonders wenn du über mehrere Monate unterwegs sein wirst. Denn du wirst unterschiedliche Jahreszeiten und vielleicht auch Klimazonen erleben. Heiß, kalt, trocken, nass – alles kann und wird dir begegnen. Deshalb ist es zunächst wichtig, dass du dich gut mit dem Klima in deinen Reiseländern befasst. Dann fällt es dir wesentlich leichter zu definieren, was du alles mitnehmen musst.
Wie auch bei Zelt & Schlafsack gilt grundsätzlich: So wenig wie möglich mitnehmen. Denn jedes einzelne Utensil bedeutet: Gewicht und weniger Platz. Was Du nicht brauchst, lässt Du zu Hause. Kleide Dich nach dem Zwiebelprinzip und nutze mehrere Schichten an kalten Tagen.
Credo: Weniger ist mehr! Denn Dein Gepäck wird schnell mehr. Wieviel es dann auf einer mehrmonatigen Reise ist, siehst Du im Artikel „Ich packe meinen Rucksack…„
Radreise Bekleidung
Shirts, Hosen, Jacken, Socken, Handschuhe – hier findest Du Beispiele für eine gute Radreise Bekleidung.

Trikots: Beim Wort Trikot fallen Dir bestimmt sofort die enganliegenden Trikots der Radrennfahrer ein. Du bist aber auf einer Radreise. Wenn Du sie magst – kein Problem. Ansonsten zählt auch jedes T-Shirt, Hauptsache Du fühlst Dich darin wohl! Du wirst es eh so oft wie möglich waschen. Trotzdem ist es gut, wenn es ein Materialmix ist, der nicht allzu schnell müffelt, denn schwitzen wirst Du auf jeden Fall. Du solltest auch ein Langarmshirt dabei haben, auch hier gilt das Materialthema.
Wir machen aktuell gute Erfahrungen mit den folgenden Shirts. Beim T-Shirt kann ich sagen, dass der Stoff zwar „aufribbelt“, aber sehr geruchsunempfindlich ist.
- T-Shirt: Vaude Cylist T-Shirt IV*, leicht, atmungsaktiv und schnelltrocknend
- Langarm-Shirt: Vaude Herren Men’s Sveit Ls Shirt*, leicht, geruchshemmend und schnelltrocknend
Warme Jacke: Wir dachten zuerst es soll so eine ultraleichte Daunenjacke sein. Dank einer guten Beratung im Globetrotter Düsseldorf wurden wir aber eines Besseren belehrt. Für unseren Zweck gilt das gleiche wie bei Schlafsäcken: Daune ist feuchtigkeitsempfindlich, und wenn Du Dich dann auch noch bewegst und schwitzt… Also fiel die Wahl auf eine Primaloft Jacke, nur 480g schwer, atmungsaktiv und super wärmend: MTR PRIMALOFT JACKE Männer*
Hosen: Lange Hose, kurze Hose? Für mich sind ZIP Hosen das Nonplusultra, da habe ich beides in einem und kann schnell wechseln: Maier Sports Tajo 2*, die gibt es auch in den schmalen Längen 102/106, sonst sind mir die Dinger immer zu kurz. Und die Hose hat Reißverschlüsse für die Hosentaschen, da geht so schnell nichts verloren.
Tristan ist eher Fan einer separaten Radhose und wurde mit dieser hier glücklich: NORRØNA – Fjørå Flex1 Pants*. Sie hat neben einer tollen Optik auch wirklich sinnvolle Features wie Belüftungsreißverschlüsse und Weiten-Klettverstellungen an Hüfte und Füßen.
Radhosen: Für mich ein Muss, Tristan mag sie nicht und sagt er braucht sie nicht. Ich ziehe sie als Unterhose mit einer normalen Hose drüber vor: Löffler Herren Radunterhose Elastic*
Socken: Bei warmem Wetter und kurzer Hose gehen natürlich ganz kurze Socken. Nimm für kühleres Wetter aber nicht die ganz kurzen, sonst ergibt sich schnell ein unangenehmer Spalt zwischen Hose und Schuhen: Northwave Radsocken*
Wasserdichte Socken: Probieren wir erstmals bei echten Schlechtwetterfahrten aus, damit uns das Wasser nicht an den Beinen entlang in die Schuhe läuft. Ein anderer Blog hat uns drauf gebracht. Wir werden berichten: SealSkinz Waterproof Extreme Cold Weather Mid Length Sock*
Kopfbedeckung: Natürlich ein Helm, aber denk dran, dass Du nicht immer Rad fährst. Dann empfiehlt sich eine Kappe als Sonnenschutz, aber Du kannst auch den Buff benutzen, siehe Halstuch!
Halstuch: Nimm einen Buff, den kannst Du vielseitig verwenden. z.B. als Mütze, Stirnband, Sturmhaube oder Sonnenschutz. Wenn es kalt ist auch nachts. Z.B. das sehr weiche und angenehmen Icebreaker ADULT FLEXI CHUTE Unisex – Multifunktionstuch*. Ich liebe es einfach!
Kurze Handschuhe: Ich fahre gerne mit Radhandschuhen, denn mit den entsprechenden Gel-Elementen werden die Hände auf langen Touren entlastet und ermüden nicht so schnell. Nebenbei schützen sie die Hände bei einem möglichen Sturz. Empfehlen kann ich diese hier: Roeckl Itamos Fahrrad Handschuhe kurz schwarz 2020*
Lange Handschuhe bei Kälte und Nässe: Wenn Du unterhalb von ca 7 Grad unterwegs bist, werden kurze Handschuhe zu kalt. Du brauchts dann Handschuhe, die Dich vor Kälte und Wasser bei ganz kalten Temperaturen schützen. Ich war sehr froh, sie bei Regen und Kälte dabei zu haben. SealSkinz Unisex Gloves All Weather Cycle Xp Gloves*. 100% wasserdicht, atmungsaktiv und winddicht.
Regenschutz
Auch Regensachen gehören zu einer guten Radreise Bekleidung: Wenn Du eine Kurztour planst, check das Wetter. Wird es regnen? Sobald Zweifel bestehen, nimm sicherheitshalber Regensachen mit. Du wirst schnell auskühlen, wenn Du nass bist, und anschließend keine Sonne zum Trocknen da ist. Das schmälert in jedem Fall deine Freude. Bei einer langen Tour nimmst du in jedem Fall Regensachen mit!
Regenjacke: Erst hatten wir billige Regenjacken, die waren weder dicht noch atmungsaktiv. Dann etwas teurere, dicht, aber nicht atmungsaktiv, sozusagen mit Regen von innen. Lange haben wir gesucht und schließlich endlich eine Jacke gefunden, die all unsere Bedürfnisse erfüllt: Die Fahrradjacke MT500 II von Endura*. Superdicht, trotzdem atmungsaktiv und sehr funktionell. Als Radjacke ist sie hinten etwas länger, damit bei der Radhaltung nicht die Jacke zu weit nach oben rutscht. Top Empfehlung!
Regenhose: Bei wenig Regen kannst Du drauf verzichten, oder Dir z.B. mit Rainlegs behelfen. Das Teil lässt sich sehr kompakt zusammenrollen und umschnallen. Es hat uns bei unserer fast dreiwöchigen Sommer-Tour an der Nordsee ausreichend geschützt. Wir sind allerdings auch weitgehend Regen ausgewichen und hatten dadurch nie mehr als nur max 30 Minuten kurze leichte Schauer.
Bei Starkregen helfen die Rainlegs natürlich wenig. Dann brauchst Du eine möglichst atmungsaktive Regenhose. Wir haben die Vaude Herren Yaras Rain Pants III*, die zumindest noch ein gewisses Maß an Atmungsaktivität haben und zusammen mit den Schuhüberziehern top auch vor Spritzwasser schützen. Sie ist außerdem nachhaltig produziert.
Schuhüberzieher: Ein MUSS bei Regen, sie gehören in jede Radreiseausrüstung. Extrem nützlich, um trockene Füße zu behalten. Es gibt sie auch in Signalgelb mit super Sichtbarkeit bei Regen – aber Tristan hasst sie sooooo sehr in dieser Farbe. Vielleicht nehmt ihr die Schwarzen… 🙂 VAUDE Unisex Überschuh Bike Gaiter*.
Schuhe für die Radreise
Klar, auch Schuhe gehören zur Radreise Bekleidung. Auf den ersten Blick so einfach, aber dann geht es los: Clickies oder nicht? Und wenn Clickies, dann sind deine Radschuhe mit Cleats sicher nicht für Tagestouren zu Fuß in Städten geeignet. Du brauchst also noch ein anderes Paar. Ein schweres Paar hohe Wanderschuhe ist aber sperrig und treibt das Gweicht in die Höhe. Aber wasserfest sollten sie schon sein. „Auf der anderen Seite sind ein paar leichte Sommerschuhe doch auch prima“, wirst du schnell denken. Richtig – aber du willst sicher keine eigene Tasche nur für Schuhe mitnehmen! Für uns kam maximal in Frage: Ein paar Schuhe an den Füßen, eins in den Taschen. Plus Badelatschen, die gehen immer noch. Es gibt also zwei mögliche Kombis:
- Ohne Clickies fahren: Ein paar wasserfeste Trekking Schuhe als deine Allrounder und ein paar leichte Sommerschuhe.
- Mit Clickies fahren: Ein paar möglichst geländegängige Radfahrschuhe mit Cleats und ein zusätzliches Paar regenfeste Schuhe.
Radschuhe: Wir haben uns für Radschuhe mit Clickies entschieden, sie lassen einfach ein tolles Pedalieren zu. Mit geländegängigen Schuhen aus dem Mountainbikebereich kannst du auch vernünftig gehen und schieben. Tristan fährt mit tollen Schuhen von Vaude: Vaude Herren Men’s Tvl Skoj Radsportschuhe*
Andere Schuhe: Jeder von uns hat noch ein zweites Paar Schuhe dabei, um sich vor und nach dem Radfahren zu bewegen. Dabei hilft eine hohe Sohle gegen nasse Füße, und sie sollten für das Gepäck nicht zu schwer und sperrig sein.
Badelatschen: Ein paar Badelatschen oder Sandalen belüften die Füße zusätzlich und wiegen nicht viel. Wir empfehlen dir welche ohne Stoff, auch nicht zwischen den Zehen. Denn wenn Du damit durchs feuchte Gras gehst oder mit ihnen duschst, bekommst du sie nur schwierig wieder trocken. Da sind die typischen Adiletten einfach praktischer und fast unkaputtbar.
Zusammenfassung
Eine gute Produktwahl erspart Dir Gewicht, Packmaß und späteren Ärger bei Defekten. Sei also sorgfältig dabei, im Idealfall wirst Du mehrere Jahre etwas davon haben!
Neben der Kleidung brauchst du für dein Radreise Abenteuer natürlich noch das passende Zelt mit Schlafsack und Isomatte. Alle Informationen dazu findest du in dem Artikel Radreise & Zelt.
2 Kommentare
Ich nehme zum Radfahren immer Bambussocken. Die kann ich das ganze Jahr über benutzen, da sie die Füsse nicht zu sehr schwitzen lassen im Sommer und auch im Winter hatte ich noch nie kalte Füsse damit.
Hallo nili10,
danke für den Tipp!
Die Bambus-Socken sehen tatsächlich gut aus, ich denke ich werde sie einmal bei nächster Gelegenheit ausprobieren!
Beste Grüße
Bernd