Ostsee-Umrundung | gesamt 119 km
Travemünde (DEU) – Bäbelin (DEU) | Tag 2 | heute 90,5 km
Heute früh gibt es ein leckeres Frühstück mit Müsli, Kakao und Kaffee. Tristan ist erstaunlich schnell aus den Federn und hat sein Rad zu meinem Erstaunen schließlich schneller gepackt als ich!
Um kurz vor 10 geht’s los und wir treffen das erste Mal in Travemünde auf die Ostsee, die wir umrunden wollen: Magic Moment für uns beide!
Tipp: Im Café Großklützhöved kurz vor Boltenhagen gibt es die erste Pause. Dort gibt es nicht nur hammerleckeren selbstgemachten Kuchen, sondern auch ein großes Swingolf Feld. Das ist Golf mit etwas größeren Bällen und überdimensionierten Schlägern. Die Spieldauer ist dann aber doch zu hoch, denn wir haben noch 60 km vor uns.
So geht es weiter die wunderschöne Küste entlang. Und sie ist deutlich hügeliger als erwartet! Kurz vor Wismar halte ich das erste mal auf der Reise die Füße in die Ostsee. Wir versorgen uns in Wismar kurz. In der Hirsch-Apotheke mit tollen Schränken aus alten Zeiten besorge ich mir eine Zugsalbe. Dummerweise hat sich mein Zeh entzündet und er sieht gar nicht mal so gut aus. Die Apotheke hingegen ist sehr sehenswert.

Auf Andrés Kunterbunthof
Hinter Wismar fahren wir 20 Kilometer ins Landesinnere bis zum Kunterbunthof von André Schumacher und seiner Familie. Wir lernen seine Frau Jenny kennen und tolle Gäste. Die Hilfsbereitschaft und das Miteinander sind selbstlos, und eh wir uns versehen, bekommen wir einen Tee, Saft, ein Kölsch und zwei Burger, die noch vom Abendessen übrig waren. Wir reden lange mit ihr und Irene, die als Helping Hand zwei Wochen auf dem Hof verbringt, über Kinder und Schulsysteme. Unai, der Sohn der Familie, wird mit seiner Schulpflicht das ungezwungene Leben der Familie zumindest etwas einschränken. Aber so wie ich André und nun auch Jenny kennengelernt habe, werden sie auch dafür kreative Ansätze finden.
Irene bietet uns schließlich an, einfach in ihrem geräumigen Zelt zu schlafen, da sie im Haus bleiben kann. Da sagen wir nicht nein, erspart es uns doch Auf- und Abbau unseres Zelts. Falls du es liest, liebe Irene: Danke nochmal, Du hast es ohne mit der Wimper zu zucken angeboten. Genau die Einstellung, die zählt. Wir werden es bei Gelegenheit auch so machen!
Wir genießen die Atmosphäre am Hof, und ich kann mir vorstellen, dass sich unser zu Hause gebliebener Rest der Familie hier auch sehr wohlfühlen würde.
Mein Maskottchen Freddy ist weg
Dann ein großer Schreck: Freddy Frosch, eins unserer beiden Radreiseglück-Maskottchen ist verloren gegangen. Er hat uns schon seit über 20 Jahren begleitet. Tristan fährt die letzten drei ruckeligen Kilometer ab – vergebens.
Wir beraten mit der Familie und beschließen am nächsten Tag nach Wismar zurückzufahren. Vielleicht ist er an der Stelle, wo ich die Füße in die Ostsee gehalten habe?