Vlieland | Heute 10 km | Gesamt km 362
Das war die ruhigste und beste Nacht bislang. Wir verlängern um 2 Nächte, müssen aber den Platz leider um einige Meter wechseln. So bewegen sich kurze Zeit später zwei aufgebaute Zelte über den Platz und einen schmalen Weg. Sofort finden wir neue nette Gespräche. Wir sind nun auf einem Doortrekkersvield, nicht reserviert, wo jeder für max 3 Tage unterkommt.
Hier gibt es keine Wohnwagen oder -mobile, da die Insel nur für Bewohner der Insel Fahrzeuge zulässt. Es ist also ein reiner Zeltplatz, vielleicht ist deshalb das Publikum so anders, viele Radreisende, viele Querdenker und viel Toleranz. Da ist z.B. Hidde, auch aus Utrecht. Er ist zum Kitesurfen hier, ist mit Anhänger mit seinem Rad von Utrecht gekommen und bleibt nun eine Woche.
Auf zum Strand, diesmal unbewacht. Wir bauen Sandburgen und springen in die Wellen. Wettschwimmen mit den Möwen. So viele Seevögel haben wir lange nicht gesehen, ein bisschen wie im Naturfilm. Stelzenläufer, Kormoran, Silbermöwen nebeneinander.
Vlieland hat exakt ein Dorf, Oost-Vlieland. West-Vlieland wurde von Sturmfluten überflutet und 1736 aufgegeben. Heute ist Markt und die Dorfstraße ist quirlig voll. Die Stände sind vielfältig und die Menschen sind freundlich, Gäste wie Verkäufer. Der Ort mit alten Häuschen ist eher klein, Vlieland hat nicht einmal 1200 Einwohner. Wir stillen unseren Hunger in einem Café und schauen dem bunten Treiben zu. Neben uns bietet ein Marktschreier seine Waren feil, spannend zuzuschauen. Wir lassen uns durch die Gassen treiben und genießen den Tag. Dabei versuchen wir uns von einem pubertierenden Julian und Tristan mit Dauerkopfhörern nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Es fällt nicht immer leicht. Waren wir auch so? Wahrscheinlich.
Den Abend verbringen wir mit Chillen, wie die Jungs es nennen würden, bzw Texten und Fotos. Ich frage, ob jemand mit mir morgen früh den Sonnenaufgang sehen möchte. Niemand, seltsam. Ich muss lachen. Ich wüsste, wer auf Foto-Safari mitkommen würde, aber sie ist zu Hause!