Castricum – Petten | Heute: 45 km | Gesamt 257 km
Es hat wieder die Nacht durch geregnet und gewittert. Aber die Sonne scheint gegen sieben Uhr und trocknet die nassen Zelte und Klamotten. Zumindest ’schranktrocken‘. Das Regenradar zeigt uns in 25 Minuten einen Schauer an, so schnell haben wir noch nie zwei Zelte abgebaut und alles eingepackt. OK, nicht so kompakt wie sonst – dafür trocken!

Der Rückenwind gestern war spitze. Die Idee heute: bis Texel kommen, ca 59 km. Der Wind entpuppt sich als Spielverderber, er ist eher Seitenwind, und ist es mal Rückenwind, so wird das Vergnügen umgehend mit Gegenwind nivelliert.
Erster Kaffee im Ort zusammen mit knusprigen Tostis. Aber das bringt Susanne heute nicht so richtig auf Trab, die letzten Tage machen sich bemerkbar. Wir halten viel an und sind langsam unterwegs. Es regnet heute den Rest des Tages nicht, wir fahren wieder durch grandiose Landschaften, aber die Stimmung der Jungs ist heute gedrückt. Tristan vermisst seine Freundin, Julian hat schwierige Eltern. Am Abend wird sich das wieder legen.
Die Dünen werden sehr breit und weit und es geht wieder auf und ab. Plötzlich besiedelt Heide zusätzlich die Landschaft, es öffnet sich ein Dünen-Wandergebiet, das neugierig macht auf weitere Erkundungen. Hier leben auch ‚Zandhagedis‘, Sandeidechsen, vor denen auf Schildern gewarnt wird. Also weniger vor der Gefahr, die von ihnen ausgeht. Sondern mehr vor der Gefahr, die ihnen durch Radfahrer droht. Das wundervolle Gebiet ‚Schoorlse Duinen‘ als Teil von Nordhollands Duinreservaat‘ schließt ab mit einem ca 6 km langen Deich hinter Groet.
Julian zieht es zum Strand, und da es morgen deutlich weniger Sonnenstunden geben soll, beschließen wir spontan an einem dem Meer sehr nahen Campingplatz in Petten zu bleiben, direkt hinter den nun wieder schmalen Dünen.
Auf zum Strand und ins Meer! Doch wir sehen rot. In Form einer Flagge – und einer gut bemannten Strandwacht. Naja, bis zu den Knien wird erfrischt, die Wellen überschlagen sich brechend einige Meter vor der Nase. Wir weichen aus, bauen Sandburgen und vergraben Julian. Der hat einen Heidenspaß dabei, und wir mit ihm. Stimmung wieder oben. Es wird plötzlich sehr kühl als die Sonne untergeht, zurück auf dem Platz nehmen wir eine warme Dusche und sind schon um 21.30 Uhr im Zelt.
Morgen wird es nach Texel gehen. Wir freuen uns schon auf die Insel! Für treue Leser: es wurde gestern natürlich b) das Mini-Camping mit toller persönlicher Note.