Nordwijk – Castricum | Heute: 56 km | Gesamt: 212 km
Wir genießen das Frühstück, sind aber gar nicht so hungrig. Recht früh für unsere Verhältnisse kommen wir vollgepackt gegen 9.30 Uhr los, nachdem ich noch mit zwei anderen Reiseradlern gequatscht habe. Eine junge Dame mit Fahrradanhänger mit Kind, solo unterwegs, die gestern 27 km Gegenwind erkämpft hat und nun nach Amsterdam möchte. Und eine Familie mit ähnlichen Rädern, wie wir sie im Fokus hatten oder haben, u.a. ein Rennstahl und ein VSF. Fachsimpelei unter Jungs, die anderen halten sich fern.
Rüüüückenwind! Jaaaaa, so darf sich durch die Dünen sausen gern anfühlen! Wir radeln kilometerlang durch eine breite Dünenlandschaft. Wolken und Sonne wechseln sich ab. Wir passieren Scheveningen, uns wieder zu groß und voll. Im Hintergrund taucht Haarlem auf, ein bisschen wie Gotham City. „Dort hat Doofenschmirz aus Phineas & Pherb sicher sein Hochhaus“, meint Tristan. Irgendwann setzt Regen ein und wir streifen Regensachen über. Dann, als wir kurz Halt machen, stürzt Julian, er liegt komplett unter seinem Rad! Der Schreck beim ihm sitzt tief, aber hat sich nur an Ellbogen und Fuß weh getan. Er war mit einem Ärmel der Regenjacke hängen geblieben, die wir nun etwas hochkrempeln.
Tipp: Als wir kurze Zeit am Rand von Ijmuiden eine Rast in einem Bauerncafé machen steigt die Stimmung. Sauleckere selbstgemachte Pommes und sensationelles selbstgemachtes Eis bei kleinen Preisen. ‚Hoeve Duin en Kruidenberg‘, wer mal vorbeikommt, direkt am Nationalpark gelegen.
Es geht weiter durch Ijmuiden, und wir überqueren mit der Fähre den Nordzeekanal. Von dort geht es bald wieder in die hügeligen Dünen, die sich mit lichtem Wald abwechseln. Susanne meint irgendwann heute: „Das gibt’s doch nicht, ich wollte eigentlich nicht die Alpen überqueren!“
Wir meiden den Regen und machen eine kurze Kaffeepause in Wijk an Zee im Minigolf Cafe. Dort bekommen wir von der Wirtin nicht nur einen leckeren Koffie Verkeerd, sondern auch 4 Kabelbinder, mit denen wir Tristans nächsten Chainsuck verhindern wollen, denn das Problem ist doch noch nicht gelöst. Als ich Frage, was sie bekommt, dreht sie mich lachend an den Schultern um und sagt ‚geschenkt‘!
Die letzten zehn Kilometer nach Castricum verfliegen mit Rückenwind wie im Fluge. Zwei Campingplätze sind angepeilt.
a) Ein großer **** und b) ein Mini Camping. Was meint ihr: Welchen haben wir genommen?