Rotterdam – Hoek van Holland | Heute: 42 km | Gesamt: km 101
Heute wird es heiß, sehr heiß. Mit 34 Grad Celsius einer der heißesten Tage des Jahres. Und wo sind wir? Auf dem Fahrrad! Nach dem Frühstück füllen wir alle acht Wasserflaschen mit kühlem Wasser auf. Wir machen noch eine Schleife zur architektonisch interessanten Markthalle und den berühmten Kubus Häusern. In der Markthalle ist innen ein toller Markt mit wirklichen Köstlichkeiten, während in der Fassade Wohnungen mit Blick nach innen und außen sind.
Jetzt geht es los Richtung Hoek van Holland, wir passieren noch einmal den Bahnhof, und bereits nach einer Stunde hat das Wasser in unseren Flaschen eher Tee-Temperatur. Es wird sehr heiß, wir sind langsam unterwegs mit vielen Pausen, unter anderem einem spitzen Lunch in der Bibliothek von Schiedam. Lecker!
Tipp: Der Lunch in der Bibliothek von Schiedam ist tatsächlich ein Geheimtipp. Sie liegt direkt an der Radroute. Die Preis-Leistung ist sensationell und auch das Gebäude ist absolut sehenswert. Innen eine echte Bibliothek verstehen sie es auch, hungrige Radfahrer zu verköstigen. Nebenbei füllen Sie uns gerne unsere Trinkflaschen mit Leitungswasser auf.
Kurz vor unserem Ziel verklemmt sich Tristans Kette im Rahmen und lässt sich partout nicht mehr lösen. Das ist schon früher mal passiert, aber nie so schlimm. Zum Glück sind es nur 1,5 km bis zum nächsten Radladen, dort wird uns vom Chef sofort und kostenfrei inklusive neuer Schaltungseinstellung geholfen. Dass es sowas noch gibt! 5 € wandern in die Kaffee-Kasse.
Weiter zu unserem ersten Camping Platz. Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen! Wir waren noch nie auf einem Camping Platz. Am Eingang treffen wir einen Reiseradler mit einem Norwid, wie auch ich es fahre. Wir kommen ins Gespräch und es zeigt sich, dass Dan, ein sehr netter Amerikaner, der Ex Chef-Chef meines Schwagers ist, und ihn auch heute noch oft nach Aachen radeln sieht. Kleine Welt!
Die Zelte sind aufgebaut. Noch nie tat der Sprung ins kühle Meer allen sooooo gut. Die Luft steht, gelbe Streifen zieren den Horizont, das Hafen-Industriegebiet zur Linken steht im Kontrast zum schönen Meer.
Nach einer 1a Pizza geht’s zur Nachtruhe. Das Schreien eines Kleinkinds im Nachbarzelt verklingt, wir schlafen langsam ein. Bis uns ein Downburst weckt, der stürmische Vorbote eines Gewitters. In den nächsten Stunden wird es uns heftig begleiten, mit krachenden Blitzeinschlägen unter einem Kilometer Entfernung. So viel 21, 22, 23 haben wir lange nicht gezählt. Es soll nicht das letzte Gewitter der Nacht bleiben. Wir versuchen immer das Positive zu finden: die in den Zelten unerträgliche Temperatur wird weggeblasen, wir lassen die Zelte einen Spalt offen. Es wird die ganze Nacht durchregnen.